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Zeitspringen

Ein Hindernis-Unterbau eignet sich perfekt, um eine Wendung zu markieren. 

© Tanja Becker/Equitaris

Zeitspringen reiten

Nur mit Gas und Bremse gewinnt kein Reiter ein Zeitspringen. Vielmehr kommt es auf Rhythmus, Wendungen, Gefühl und einen Plan an.

Es scheint das Motto vieler Reiter in Zeitspringen zu sein: Aufdrehen, komme, was wolle. Doch das ist nicht ohne Risiko: „Pferd und Reiter verlieren an Sicherheit und Vertrauen, wenn der Reiter im Parcours plötzlich um jeden Preis schnell sein will“, erklärt Jan Wernke, der vor allem mit seinem früheren Erfolgspferd Queen Mary als schneller Reiter bekannt war. 
 

Mittlerweile reitet er keine Großen Preise mehr, sondern fokussiert sich auf seine Arbeit als Trainer. Mit seiner heutigen Erfahrung sagt er: „Wenn ich das Wissen von heute damals gehabt hätte, wäre ich viele Parcours anders geritten. Ich würde im Nachhinein manches Risiko nicht mehr eingehen.“ 
 

Sicherheit geht vor
Von den eigenen Ritten weiß er: Wer schnell sein will, nimmt manchmal zu viel Risiko in Kauf. Dann fällt eine Stange. Für ihn hängt es von der Pferd-Reiter-Kombination und den persönlichen Stärken und Schwächen ab, wann und ob ein Reiter mal schneller reiten kann. „Ehe man daran denkt, sollte die Leistung auf dem jeweiligen Niveau konstant gut sein. Das bedeutet für mich, dass das Paar in Serie fehlerfreie Runden oder solche mit vier Fehlern gezeigt hat“, betont er. 
 

Wenn die Leistungskurve einer Achterbahn mit guten und fehlerhaften Runden gleicht, rät er dazu, weiter an der Basis zu arbeiten. Diese Routine im Parcours ist so wichtig, weil sie Reiter und Pferd Sicherheit gibt. Und Sicherheit stiftet wiederum Vertrauen. „Reiter und Pferd müssen einander vertrauen, wenn man mal schneller reiten möchte“, sagt Jan Wernke. Deshalb ist es wichtig, Turniereinsätze genau zu planen und sich auf dem Turnier einen Plan für den entsprechenden Parcours zu machen. „Manchmal liegen einem die Wendungen total und der Parcoursaufbau kommt Reiter und Pferd entgegen. In diesem Fall darf man mal ein wenig mehr riskieren“, sagt Jan Wernke. 
Wenn dem Reiter beim Abgehen des Parcours aber direkt einige Linien oder Distanzen auffallen, bei denen er mit Schwierigkeiten rechnet, rät Jan Wernke davon ab, auf Risiko zu reiten. 
 

Eher eine Trainingsrunde
„In so einem Fall würde ich das Springen eher als Trainingsrunde sehen, um Erfahrungen zu sammeln und um beim nächsten Mal besser reiten zu können“,  meint der 33-Jährige.  Es ist ihm ganz wichtig, dass die Basis stimmt, ehe es an das flotte Reiten geht.
Das heißt: Das Pferd steht sicher an den Hilfen des Reiters. Es ist losgelassen und durchlässig. Der Reiter kommt mit seinen Hilfen durch und kann den Galoppsprung des Pferdes variieren: mal klein, mal größer reiten. 
 

Das kann man ganz wunderbar mit zwei Cavaletti im Abstand von rund 18 m zueinander üben. Die Distanz entspricht etwa vier Galoppsprüngen. Der Reiter zählt nun die Galoppsprünge zwischen den beiden Cavaletti laut mit. Das schult das Rhythmusgefühl des Reiters und hilft auch, ein Auge für Distanzen zu entwickeln. 

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