Dressurpferdezucht Dahlhoff

Mit drei Stutenstämmen züchtet Frank Dahlhoff auf dem Familienbetrieb in Lippetal erfolgreich Dressurpferde. Drei gekörte Hengste und aktuell die Elite-Siegerstute stammen aus seiner Zucht.

Ich bin ein totaler Quereinsteiger“, erzählt Frank Dahlhoff schmunzelnd beim Interview über seine erfolgreiche Pferdezucht. Von der Terrasse seines Hauses blickt er auf das wenige Meter entfernt stehende Stallgebäude. Alles hat er aufwendig im Stil der traditionellen Hofanlage rekonstruiert und renoviert, nachdem er das landwirtschaftliche Anwesen in Lippetal 2006 gekauft hatte.
Für Frank Dahlhoff war es eine Heimkehr aus Bayern zurück in die Nähe seines Geburtsortes Soest. Es dauerte lange, bis die Hofanlage so aussah, wie sie aussehen sollte. 2008 endlich konnten Familie Dahlhoff und ihre Zucht- und Reitpferde einziehen. Dabei hatten die Vierbeiner natürlich Vorrang: Nach zwei Jahren Bauzeit war aus dem alten Viehstall ein wunderschönes Stallgebäude entstanden – Dahlhoffs wohnten noch bis 2017 in einem kleinen Gebäude nebenan. Dann wurde das große, sanierungsbedürftige alte Wohnhaus abgerissen und ein neues Wohnhaus gebaut – ebenfalls im Stil der alten Hofanlage. Entstanden ist ein schönes Gebäudeensemble im Vierseit-Format – „wie eine kleine Burg mit Innenhof“, findet Frank Dahlhoff. 14 Hektar Fläche konnte der Züchter dazukaufen: Fünf Hektar davon sind als Koppeln eingezäunt, von weiteren fünf Hektar wird Heu gewonnen. So wurde aus dem Hof eine landwirtschaftliche Pferdezucht und aus Frank Dahlhoff ein Landwirt im Nebenerwerb.
„Das erste Fohlen auf unserem Hof ist dann 2009 geboren“, blickt er froh zurück. Ein Hengst, der noch als Fohlen an Wolfgang Suttrup aus Senden verkauft wurde, und von ihm auf den Namen Quotenkönig getauft wurde.

Der Weg in die Zucht
Mit der Zuchtstätte Dahlhoff verbindet man die Namen der gekörten Hengste Quotenkönig, Dahlhoff und Birmingham, sowie ganz aktuell mit Iconic Love FD, der amtierenden Siegerstute der westfälischen Eliteschau 2023; Iconic Love FD war zudem beim Deutschen Stutenchampionat in Lienen 
1. Reservesiegerin und konnte sich beim traditionellen Westfalen-Wappen beim Turnier der Sieger vor dem Münsteraner Schloss an dritter Stelle platzieren; vorgestellt worden war sie dort von Stefanie Serowy.
Dabei war Frank Dahlhoff in seiner Jugend zunächst kein Pferdefan und hatte vom Elternhaus her keine Berührungspunkte mit dem Reitsport. Mit seinem Vater war Frank Dahlhoff mit 21 Jahren von Soest nach Bayern umgezogen, dort gründete der Vater ein Automotive- und Elektronikunternehmen, dessen Mehrheitsgesellschafter Frank Dahlhoff heute noch ist. Und plötzlich „schnackelte“ es bei dem jungen Frank und er fing Feuer, nachdem er bei Freunden Pferde kennengelernt hatte: „Als ich 27 war, habe ich aufgehört, Fußball zu spielen und fing an zu rei-ten.“ Und das gleich sehr ambitioniert: Er nahm Einzelunterricht und kaufte ein Pferd, mit dem er Lektionen bis M-Niveau nachreiten konnte. Unternehmerisch, wie Frank Dahlhoff stets denkt, verband er von Anfang an die Liebe zum Pferd und zum Reitsport mit einem gewissen Geschäftssinn. Und vor allem von Anfang an mit Fokus auf Qualität und Topabstammungen: „Eines meiner ersten Pferde war ein Sohn von Sandro- Grannus, den ich später nach Großbritannien verkaufte“, erzählt er. Gerne erinnert er sich auch an einen Sohn des Florestan I-Ramino aus der Zucht von Erfolgszüchter Georg Sieverding, aus dem Stamm des Fürstenball. Auch ihn hat Frank Dahlhoff jung gekauft, ausgebildet und weiterverkauft.
Als Unternehmenschef jedoch holte ihn der Zeitfaktor schnell ein, und irgendwann musste Frank Dahlhoff den aktiven Reitsport wieder ad acta legen.„Doch das Virus Pferd hatte mich infiziert“, bekennt er und schwenkte damals ein aufs Thema Zucht: „Der Plan lautete, schicke Pferde mit guter, opulenter Bewegung zu züchten. Das war die naive Idee“, witzelt Frank Dahlhoff rückblickend, „und so habe ich mich da ‚reingeschmissen‘.“ Als er aus gesundheitlichen und familiären Gründen 2005 aus dem operativen Firmengeschäft ausstieg, gewann er hierfür die Zeit. Und er wollte zurück in die alte Heimat. Doch ehe die Familie ihren eigenen Pferdebetrieb in Lippetal beziehen konnte, vergingen einige Jahre.
In der Zwischenzeit waren ihre Pferde auf dem Hof von Hendrik Schulte-Märter „stationiert“. Noch heute fährt Frank Dahlhoffs Tochter Madlen, die ambitionierte Turnierreiterin in der Dressur bis Klasse M und im Springen bis Klasse L ist, zum Reitunterricht auf die Reitanlage Schulte-Märter. Aktuell ist sie mit der Stute Florestine im Dressursport unterwegs – Florestine war Vize-Bundeschampioness.

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der Reiter & Pferde in Westfalen
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