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Kira Laura und Dino Soddemann mit Tochter Lynn Sophie.

© Katherina Hütter

Ein tolles Dressurteam

Bei Familie Soddemann aus Coesfeld wird das Dressurreiten groß geschrieben: Kira Laura Soddemann hat die Leidenschaft für das große Viereck an ihre Tochter Lynn Sophie weitergegeben.

Mit gespitzten Ohren steht die zehnjährige Tilda MT am Putzplatz. Die Westfalenstute wird von gleich vier fleißigen Händen gleichzeitig herausgeputzt und gesattelt. Bei Dressurreiterin Kira Laura Soddemann und ihrer Tochter Lynn Sophie geht alles Hand in Hand. 

Das Mutter-Tochter-Gespann lebt für den Reitsport. Während Pferdewirtin Kira der großrahmigen Braunen mit der auffallend breiten Blesse noch den letzten Schliff verleiht, drückt Tochter Lynn ihr einen kleinen Schmatzer auf die Nüstern. Alles unter Beobachtung der beiden Stallkatzen. „Sneaker ist wie ein Hund, folgt einem gerne durch den ganzen Stall und kuschelt gerne. Snooker ist etwas schüchterner“, stellt Kira Soddemann die Samtpfoten vor. Bevor es für die fertig hergerichtete Tilda zum Dressurtraining in die Halle geht, gibt es für sie schnell noch eine Möhre.  

Die Tochter des Tailormade Temptation-Lorentin I (Z.: Wilhelm Hacke)dreht mit Kira Soddemann erst einmal einige Runden im Schritt durch die Halle des ZRFV Coesfeld/Lette, der aktuellen reiterlichen Heimat der Pferdewirtschaftsmeisterin. Dort übt sie auch ihre selbstständige Tätigkeit als Bereiterin aus, hat täglich zehn bis 15 Pferde unter dem Sattel und engagiert sich für die Vereinsarbeit. „Ich freue mich über das mir entgegengebrachte Vertrauen, die Arbeit mit den Pferden, Kindern und Jugendlichen. Es macht Spaß, ihren Werdegang zu verfolgen und sie zu trainieren“, bilanziert die 37-Jährige.

Sie selbst begann ihr Leben im Sattel im Alter von neun Jahren auf dem Rücken von Schulpferden. Von ihren vierbeinigen Lehrmeistern ist ihr besonders der Haflinger Mentos in Erinnerung geblieben „Er hatte eine lockige Mähne. Ein echter Mädchentraum“, sagt Kira. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, ob sie sich in Richtung des Spring- oder Dressurreitens orientieren würde – vor allem, weil der Westfälin beide Sparten große Freude bereiteten. Aus der Karriere als Springreiterin wurde jedoch nichts: „Ich wollte schon immer gut in dem sein, was ich mache. Buchstaben habe ich jedoch immer besser getroffen als Distanzen. Deshalb habe ich meinen Fokus auf die Dressur gelegt“, erklärt sie lachend. 

Hufeisen statt Handschellen
Als es für sie an der Zeit war, sich für einen beruflichen Werdegang zu entscheiden, fiel ihr die Wahl zunächst nicht leicht, denn neben dem Reiten hatte Kira noch eine andere Option ins Auge gefasst. „Eigentlich wollte ich Polizistin werden“, sagt sie. Doch Familie und Freunde rieten ihr, sich erst einmal den Pferden zu widmen – auch beruflich. 

So begann sie nach der Schule 2005 eine Ausbildung zur Pferdewirtin mit dem Schwerpunkt klassische Reitausbildung an der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster. Ein Jahr lernte sie dort, danach zwei Jahre bei Ansgar Westrup in Havixbeck – weil dort die Ausbildungsinhalte praktischer gewesen waren. Die Ausbildung zur Pferdewirtin schloss Kira mit Stensbeck-Auszeichnung ab. Zwischen 2008 und 2010 bekam sie die Gelegenheit, im Turnierstall von Michael Klimke ihre reiterlichen Fähigkeiten bis in den Grand Prix-Sport zu vertiefen. „Je länger ich den Beruf mache, desto lieber mache ich ihn“, sagt Kira Soddemann, die anschließend insgesamt elf Jahre bei Familie Meyer in Nottuln tätig war. Dr. Svenja Kämper-Meyer hat sie in dieser Zeit besonders gefördert; aus ihrer Hand erhielt Kira 2018 das Goldene Reitabzeichen bei den Appelhülsener Dressurtagen verliehen. 

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