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Richtig impfen und entwurmen

Richtig impfen und entwurmen

© S. Lafrentz/FN

Richtig impfen und entwurmen

Zu den wiederkehrenden Vorbeugemaßnahmen in Pferdebeständen gehören die Bekämpfung von Endoparasiten (Magen-Darm-Parasiten) sowie die Immunisierung gegen gefährliche und weit verbreitete Infektionskrankheiten mittels Impfung. Darüber hinaus gelten für im FN-Turniersport eingesetzte Pferde besondere Bestimmungen.

Die „Ständige Impfkommission Veterinärmedizin“ (StIKo Vet) gibt einen Leitfaden für die Immunisierung von Pferden gegen die wichtigsten Infektionskrankheiten heraus. 

Zu den von der StIKo Vet empfohlenen sogenannten „Core (Kern) Komponenten“, also Erreger, gegen die ein Pferd zu jeder Zeit geschützt sein sollte,  gehört unter anderem Tetanus

Der Erreger, das Bakterium Clostridium tetani, bildet das Nervengift Tetanospasmin, das Symptome wie Steifigkeit, Geräuschempfindlichkeit und Schreckhaftigkeit hervorruft. Die Impfung gegen das überall in der Umwelt vorkommende und auch für den Menschen gefährliche Tetanus-Bakterium ist praktizierter Tierschutz, da eine Behandlung der Erkrankung kaum erfolgversprechend ist und befallene Tiere oft daran sterben. Die Impfung bietet einen belastbaren Schutz. 

In die Riege der „Core Komponenten“ fällt auch die Influenza (Pferdegrippe). Sie wird heute durch das Virus H3N8 hervorgerufen, nicht mehr durch das früher verbreitete Virus H7N7. H3N8 verändert sich sehr schnell, sodass eine Expertenkommission jährlich Empfehlungen für die Zusammensetzung des aktuell zu verwendenden Impfstoffs herausgibt. 

Da die Erkrankung hochansteckend ist und weltweit vorkommt, hat sie Berücksichtigung im Pferdesport gefunden. Für Turnierpferde, die an Veranstaltungen der FN teilnehmen, sind eine Immunisierung und festgelegte Wiederholungsimpfungen gegen Influenza vorgeschrieben. 

Eingang in die Gruppe der Core-Komponenten haben auch die für Pferde relevanten Herpesviren EHV-1  und EHV-4 gefunden. Gefürchtet sind besonders das durch EHV-1 hervorgerufene seuchenhafte Verfohlen und die zentralnervöse Form der Erkrankung mit Muskellähmungen und Festliegen. Diese Pferde müssen in vielen Fällen euthanasiert werden. 

Mit der Impfung gegen Herpes kann zusammen mit weiteren Hygienemaßnahmen allerdings lediglich eine Verringerung des Infektionsdrucks innerhalb einer Gruppe erreicht werden. Die klassische Impfwirkung, also die Ausbildung einer belastbaren Immunität, bleibt bei der Herpesimpfung aus! Trotzdem empfiehlt die StIKo Vet die Impfung als eine von mehreren vorbeugenden Maßnahmen gegen Herpesviren. 

Weitere sind die Vermeidung von Stress (innerhalb einer Pferdegruppe, bei Transport oder beim Sporteinsatz) sowie die räumliche Trennung besonders gefährdeter Gruppen, wie zum Beispiel tragende Stuten es sind, von anderen Pferden. Bei gemischten Pferdebetrieben (Reitbetrieb und Zucht) lässt sich dies durch separate Stalltrakte/Stallgebäude und Weiden gewährleisten. 

Herpes-Impfpflicht für
Turnierpferde

Seit dem 1. Januar 2023 schreibt die FN vor, dass jedes Pferd, das an einer Turnierveranstaltung gemäß LPO teilnimmt, gegen EHV-1 geimpft sein muss. Durch die verpflichtende Einführung der Impfung in der LPO soll eine größere Impfdichte erreicht werden. Das übergeordnete Ziel der Impfpflicht ist es, durch eine konsequente Impfung möglichst vieler Pferde zu einer Reduktion der Menge von zirkulierenden Herpesviren beizutragen.

In Deutschland sind drei Impfstoffe gegen Herpesviren zugelassen und auf dem Markt verfügbar. Es handelt sich dabei zum einen um einen abgeschwächten Lebendimpfstoff gegen EHV-1. Die zwei weiteren auf dem Markt befindlichen Impfstoffe sind jeweils Inaktivatimpfstoffe, bei denen die Impfviren in abgetöteter Form vorliegen.

Lesen Sie den kompletten Artikel in unserer Januar-Ausgabe.

 

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